Stumm sitzt sie da, die bleichen Wangen hängen lustlos herab, der Blick trübt den Raum, versickert in der Wand. Farblose Haare, bildungsbürgerlich emanzipiert frisiert, bereit zum nächsten, vorbestimmten Schritt. Arme vor der dürren Brust verschränkt, wartet sie ab. Schmale Lippen pressen Worte zusammen, formen sie zu einem mundhöhlengroßen Kloß, schlucken herab.

Daneben er. Weite blaue Augen unter dunklem, gezopftem Schopf, begleitet vom munteren Spiel der Brauen. Aufmerksamkeit spannt den Körper, und während Augen und Ohren den Worten des Redners folgen, geht die Nase den Weg der Gedanken. Volle Lippen öffnen sich zu einem leisen Spalt, Erkenntnis durchblitzt die Miene, Kritik trifft ins Ziel.

Ein Pärchen.

Ich bin der Trödler.
Ein Traumtänzer, ein Schaumschläger. Ein Möchtegern.
Mal Musik, mal Literatur. Mal Kaffee pur, mal Sekt.
Mal Füllfederhalter, mal Blei, mal Tastatur.

Worte werd' ich hier demnächst vertrödeln.
Nicht zu viele, nicht zu oft, manchmal doch, und allesamt aus eigner Kraft.
Das Dichten ist nicht meine Stärke, eher lieb' ich kurze Prosa-Werke.

Doch zum Anfang muss es sein,
schenke ich Dir diesen Reim. Holprig kommt er heut daher,
morgen leicht und übermorgen schwer,
wer weiß schon was das Morgen bringt.

Ich verneige mich vor Dir, mein Leser,
Dank sei Dir für Deine Zeit, ich hoffe sie wird lange währen.
Und wenn sie dann ist lang genug gewesen, so komm zu mir und vertreib sie Dir beim Lesen.

Der Trödler